Tipps für die richtige Outdoor Bekleidung in Island
Hilfe, ich reise nach Island – was ziehe ich bloß an?
Auf Island hat jede Jahreszeit ihren ganz speziellen Reiz. Während man vom September bis März hofft, die spektakulären Polarlichter zu sehen und zu fotografieren, überrascht die Insel im hohen Norden mit einer bunten Vielfalt und schier endlosen Nächten im Sommer. Das Wetter ist eher unbeständig, an nur einem Tag kann man hier alle Wetterlagen erleben. “Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte 15 Minuten” sagen die Isländer.
Und tatsächlich. Am “wilden Ende der Welt” wechseln Sonne, Wolken, Regen und zuweilen Schneeschauer fast im Minutentakt. Anderseits sollte das Reisegepäck so klein wie möglich sein – was packen wir also ein?
Ein Blick in meinen Koffer.
Ich reise meistens (nicht nur nach Island) mit einem kleineren Hartschalen-Koffer (ca. 50-60 l) mit einer Stoff-Innenaufteilung auf beiden Kofferseiten. Besonders die Innenaufteilung ist bei Rundreisen unbezahlbar. Oft übernachten wir nur eine Nacht an einem Ort und fahren am nächsten Tag weiter. Ein ewiges “Wühlen” nach dem richtigen Gegenstand gehört hier definitiv der Vergangenheit an. Alternativ gibt es sog. “Koffertaschen” in verschiedenen Größen, auch die sind sehr praktisch.
Bargeld ja oder nein?
In Island kann man praktisch überall mit EC-Karten bezahlen, selbst für kleinste Ausgaben wie ein Kaffee, werden EC-Karten akzeptiert. Trinkgelder in Restaurants sind in Island nicht üblich, in manchen Restaurants bezahlt man ohnehin nicht bei der Bedienung sondern am Tresen. Es ist daher nicht nötig, große Bargeldbeträge mitzunehmen und zu tauschen.
Unterwegs in Island: Zwiebelprinzip to go.
In Island ist das Wetter häufig unbeständig, man kann Sonne, Wind, Regen und wieder Sonne an einem Tag erleben. Mein Tipp: Zwiebelprinzip.
Das ist meine Packliste:
- Freizeitkleidung für den Flug (Turnschuhe) und bequeme Klamotten für den Abend
- T-Shirts, Unterwäsche, Socken
- Sweatshirt und/oder eine Fleece Softshell /Windshell Jacke
- Gefütterte Weste für kältere Tage
- Imprägnierte Wind- /Regenjacke
- Buff oder Halstuch (eignet sich als Halstuch, Stirnband oder leichte Kopfbedeckung)
- Leichte Mütze und ggf. leichte Handschuhe (manchmal weht ein eisiger Wind)
- Outdoor Hose mit vielen Taschen
- Feste und imprägnierte (Regen!) Wanderschuhe
- Über Wandersocken kann man fast einen eigenen Artikel schreiben, sie sind wirklich wichtig. Sie sollten keine Nähte haben, anatomisch gestrickt sein (linke und rechte Socke) im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Ich liebe Merino Socken!
- Handschuhe (beim Fotografieren am Abend, am frühen Morgen und in der Nacht kann es frisch werden)
- Sonnenbrille
Singing in the Rain. Wenn es in Island regnet.
In Island regnet es oft und manchmal sehr heftig. Daher ist ein guter Regenschutz sehr wichtig!
Während gut imprägnierte Schuhe eine Zeitlang trocken bleiben, ist die Oberkleidung sehr schnell durchnässt. Ich habe eine wasserdichte Regen-Überhose und eine isländische Regenjacke (die Isländer wissen, was am besten funktioniert) sowie ein Regenponcho dabei. Der Poncho ist besonders praktisch, wenn man unterwegs ist und vom Regen überrascht wird. Der Poncho ist sehr weit und passt bequem auch über den Fotorucksack (wenn der regenfeste Überzug nicht integriert ist).
Die Überhose schützt übrigens auch gegen Wind, passt in einen kleinen Beutel und der Poncho nimmt auch kaum Platz weg. Die beiden habe ich immer im Tagesrucksack (oder im Auto) dabei.
Wenn der Wind nicht zu stark ist, ist ein kleiner Regenschirm vorteilhaft. Man kann die auf dem Stativ montierte Kamera und sich selbst mit dem Regenschirm vor Nässe schützen und ungestört weiter arbeiten.
Bei Wanderungen schützen leichte Regen-Handschuhe vor der Nässe.
Wind und Kälte in Island. Alles ist möglich. Auch im Sommer!
In Island kann es ziemlich kalt werden, insbesondere der Wind ist manchmal unangenehm kalt. Es gibt praktisch keinen Windschutz in Form von Wäldern u.ä., der kalte Wind kann ungebremst übers Land fegen.
Daher habe ich immer meine Daunenjacke dabei, sogar im Mai hat sie schon sehr gute Dienste geleistet. Im Herbst sowieso, die klaren “Nordlicht-Nächte” können sehr lang und kalt werden! Die Jacke ist “Kilimanjaro-geprüft”, winddicht und wärmt richtig, richtig gut. Natürlich haben solche Jacken ihren Preis. Es ist aber eine gute Investition in ein wertvolles Kleidungsstück, das mich schon viele Jahre auf Reisen begleitet. Ähnlich wie ein Daunenschlafsack lässt sie sich in einen überraschend kleinen Beutel verstauen (siehe oben in der rechten Kofferhälfte Mitte) und leistet mir seit 12 Jahren hervorragende Dienste. Nicht vergessen: wir sind den ganzen Tag draussen. Daher ist für besonders kalte Tage und/oder Nächte (Polarlichter!) eine lange Ski-Unterhose aus Merinowolle gar nicht mal so schlecht…. ;)
Handschuhe & Mütze nicht vergessen!
Last but not least. Schwimmbäder und Hot Pots.
Zu den besonderen Erlebnissen in Island gehört sicher ein Bad in einer der unzähligen heißen Quellen der Insel. Das Baden in Islands geothermischen Gewässern hat eine lange Tradition. Im Laufe seiner Geschichte haben sich Isländer in heißen Pools getroffen, um sich zu entspannen und sich von der harten Arbeit des Tages zu erholen. Manche Quellen sind gar nicht eingefasst, manche füllen kleine Steinbecken, manche ganze Badelandschaften, so wie berühmte Blaue Lagune in der Nähe von Reykjavik (https://www.bluelagoon.com) oder GeoSea in Husavík (https://www.geosea.is).
Vergiss daher nicht ein Handtuch (Mikrofaser-Handtücher sind schnell trocken und nehmen nicht viel Platz im Koffer) und Badebekleidung mitzunehmen – ein Bad im heißen Wasser wärmt Knochen und Seele, speziell bei kaltem Wetter!
Koffer gepackt? Auf nach Island!
Es kann losgehen – der Koffer ist praktisch schon gepackt, jetzt fehlt nur noch das Foto-Equipment. Was für Optik da in meinen “Fotokoffer” kommt, verrate ich euch im nächsten Post :)
Der frühe Vogel …
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