Es gibt eine Vielzahl von Filtern für die Fotografie, die verschiedene Effekte erzielen können. In diesem Beitrag stelle ich 5 der gebräuchlichsten Filter in meinem Fotorucksack vor und erkläre deren Anwendung.
Inhalt:
- Was sind Filter in der Fotografie und wozu brauchen wir sie?
- Verwendung von Filtern in der Fotografie – allgemeines Nutzen und Vorteile auf einen Blick
- UV (ultraviolette) Filter
- Polarisationsfilter, die Lieblinge der Landschaftsfotografen
- ND-Filter – auf alle Fälle für alle Wasserfälle
- Verlaufsfilter: Meine kleinen genialen Helfer
- Makrofilter oder besser Nahlinse – meine treuen Reisebegleiter
- Fazit
1. Was sind Filter in der Fotografie und wozu brauchen wir sie?
Filter in der Fotografie sind nützliche Werkzeuge, die verschiedene Effekte erzielen und das einfallende Licht und damit die Aufnahme optisch beeinflussen. Es handelt sich nicht um digitale Filter in der Bildbearbeitung, sondern echte Glasfilter, die man am Objektiv befestigt.
Dabei unterscheiden wir sog. Schraubfilter, die man direkt an das Objektiv aufschrauben kann und sog. Steckfiltersysteme. Hierbei wird zunächst ein Träger am Objektiv befestigt, darin können eine oder mehrere Glasfilter-Platten befestigt werden.
Übrigens, sogar für das iPhone gibt es mittlerweile Steckfiltersysteme!
2. Verwendung von Filtern in der Fotografie – allgemeines Nutzen und Vorteile auf einen Blick.
Schutz des Objektivs
Ein Filter kann als eine zusätzliche Schicht zum Schutz des Objektivs dienen. Er kann vor Kratzern, Staub, Schmutz und Fingerabdrücken schützen, was besonders nützlich ist, wenn du in rauen Umgebungen fotografierst.
Kontrolle über Lichtbedingungen
ND-Filter (Neutraldichtefilter) ermöglichen längere Belichtungszeiten, indem sie die Menge des einfallenden Lichts reduzieren. Dies ist nützlich, um Bewegungseffekte zu erzeugen, wie z.B. fließendes Wasser oder weiche Wolken.
Anpassung der Kontraste im Bild
Alle Fotografen kennen das Problem: wenn dunkle Teile des Bildes korrekt belichtet werden, sind die hellen Teile des Bildes überbelichtet und umgekehrt. Stake Kontraste zwischen Licht und Schatten kann ggf. ein Verlaufsfilter korrigieren.
Reduzierung von Reflexionen
Mit entsprechenden Filter kann man Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen wie Wasser, Glas oder Blättern reduzieren, was zu klareren und satteren Aufnahmen führt.
Korrektur und kreative Effekte der Aufnahme
Last, but not least: Es gibt nicht nur nützliche, sondern auch unzählige Filter für deine kreativen Aufnahmen!
Dazu später mehr.
3. UV (ultraviolette) Filter
Nomen est omen: der UV Filter sperrt das UV Licht aus.
Der Hauptzweck eines UV-Filters besteht darin, ultraviolette (UV) Strahlen zu blockieren oder zu absorbieren, die bei bestimmten Lichtverhältnissen zum gefürchteten Blaustich in Fotos führen können.
Ultraviolette Strahlen sind für das menschliche Auge unsichtbar, können jedoch in bestimmten Fällen (Berge, Meer) in der Fotografie unerwünschte Auswirkungen haben.
3 Hauptgründe für die Verwendung von UV-Filtern sind:
Reduzierung von atmosphärischen Dunst
Landschaftsaufnahmen kann atmosphärischer Dunst oder Haze dazu führen, dass das Bild sehr blass wirkt. Ein UV-Filter hilft diesen Effekt zu reduzieren und das Bild klarer und kontrastreicher zu machen.
Blaustich minimieren oder vermeiden
Insbesondere am Meer oder in den Bergen können UV-Strahlen zu einem leichten Blaustich in den Aufnahmen führen. Ein UV-Filter reduziert diesen Blaustich und verbessert die Farben.
Schutz des Objektivs
Fotografen benutzen den UV-Filter häufig als Schutz des teuren Objektivs. Der Filter bildet eine zusätzliche Schicht, die das Objektiv vor Staub, Schmutz, Fingerabdrücken und Kratzern schützen kann. Es ist billiger den Filter auszutauschen, als das teuere Objektiv reparieren zu lassen.
Tipp: niemals einen minderwertigen Filter auf hochwertige Linsen schrauben! Hochwertige UV-Filter gibt es z.B. von Nisi.
4. Polarisationsfilter, die Lieblinge der Landschaftsfotografen.
Ein Polfilter (auch Polarisationsfilter oder CPL Filter genannt) reduziert Reflexionen von glänzenden nichtmetallischen Oberflächen wie Wasser oder Glas. Das komplementär polarisiertes Licht wird herausfiltert, dadurch wirken die Farben satter und der Kontrast im Bild wird erhöht.
Anwendung: auf dem Objektiv befestigt, dreht man den Filter solange, bis der gewünschte Effekt im Sucher (oder Display) sichtbar wird. Grund: Durch die Drehung ändert sich die Richtung der Polarisation.
Am häufigsten wird der Polfilter in der Landschaftsfotografie verwendet. Der Himmel wird dramatisch tiefblau und der Kontrast zu weißen Wolken erhöht sich.
Aber auch in der Architektur verwendet man Polfilter. um die Reflexionen und Spiegelung der Fenster zu minimieren.
Tipp: Ein Polarisationsfilter blockiert einen Teil des einfallenden Lichts, was zu einer Verringerung der Lichtmenge führt, die auf den Bildsensor trifft. Um trotzdem eine korrekte Belichtung zu erzielen, muss die Belichtungszeit verlängert werden, um das reduzierte Licht auszugleichen.
5. ND-Filter – auf alle Fälle für alle Wasserfälle
Der Neutraldichtefilter (ND) verringert die Lichtmenge, die durch das Objektiv in die Kamera gelangt. Dadurch können längere Belichtungszeiten verwendet werden, um Bewegung zu verwischen oder um bei hellem Licht mit großer Blendenöffnung arbeiten zu können.
Hier unterscheiden wir zwischen festen ND Filtern, Grauverlaufsfiltern und variablen ND-Filtern. Die Unterschiede:
Feste ND-Filter
Diese Filter (Schraub oder Steckfilter) haben eine feste Stärke die nicht verändert werden kann.
Die Verschlusszeit wird um ein Vielfaches verlängert, je nach Stärke. Damit kannst du Menschen auf belebten Schauplätzen verschwinden lassen oder die beliebten Schleiereffekte bei bewegtem Wasser erreichen. Ein weiterer Vorteil: Lichtreduktion und offene Blende wenn es sonst zu hell wäre.
Variable ND-Filter
Wie der Name schon sagt: Die Schraub-Filter bieten eine variable ND-Funktion über mehrere Blenden. Das ermöglicht die Belichtungszeit anzupassen und die Bewegung von Wasser, Wolken und anderen Objekten in der Aufnahme aktiv zu kontrollieren.
6. Grauverlaufsfilter. Meine kleinen genialen Helfer.
Die Grauverlaufsfilter dunkeln nur einen Teil des Bildes ab, in der Regel ist das der Himmel. Dadurch kann man bei Aufnahmen mit hellem Himmel eine Überbelichtung des Himmels vermeiden und den Kontrast des Bildes ausgleichen.
Übrigens gibt es nicht nur Filter in Grau, sondern auch in anderen Einfärbungen.
Tipp: Ich liebe meine Grauverlaufsfilter von nisi. Mit deren Hilfe kann ich eine genauere und bessere Belichtung erzielen, indem ich den hellen Bereich im Foto (meistens den Himmel) abdunkele. Dadurch erreicht man eine gleichmäßige Belichtung des Motivs und vermeide gezielt Über- oder Unterbelichtung in Teilen der Aufnahme. Das ist mit Schraubfiltern nicht möglich.
7. Makrofilter oder besser Nahlinse – meine treuen Reisebegleiter
Makrofilter filtern kein Licht und heißen daher korrekt Nahlinsen. Sie werden an das Objektiv geschraubt und wirken ähnlich wie ein Vergrößerungsglas. Sie ermöglichen es, extrem nahe an das Motiv heranzukommen und winzige Details in vergrößerter Form einzufangen. Die Qualität der Aufnahmen ist extrem gut und kann fast mit einem teueren Makroobjektiv mithalten. Sofern du dich nicht direkt auf Makrofotografie spezialisiert hast, wird dir ein Makrofilter sehr gute Dienste auf Reisen erweisen. Warum?
Schont die Reisekasse: Makrofilter bieten eine kostengünstigere Möglichkeit, in die Welt der Makrofotografie einzutauchen, ohne in teure Ausrüstung investieren zu müssen.
Perfekte Reisebegleiter: denke an die Gepäckbestimmungen bei Flugreisen! Ein Makrofilter ist leicht und eine ideale Ergänzung auf Reisen. Einen Makrofilter kannst du einfach in deine Fototasche packen und bei Bedarf auf dein vorhandenes Objektiv aufschrauben.
Easy going: Makrofilter sind in verschiedenen Stärken erhältlich und die Anwendung von Makrofiltern ist super einfach! Einfach den Filter auf das Objektiv schrauben und schon kannst du im Makromodus fotografieren.
Tipp: Makrofilter ermöglichen es, winzige Details und Strukturen festzuhalten, die man mit einem “normalen Objektiv” oft nicht (mehr) fotografieren kann. Dies eröffnet eine neue Welt von kreativen Möglichkeiten, faszinierende Nahaufnahmen von Pflanzen, Insekten, oder anderen kleinen Motiven zu machen. Ich benutze Nahlinsen von Canon mit 5 Dioptrien, aber auch auch NiSi und Heliopan bieten ausgezeichnete Nahlinsen an. Achte beim Kauf darauf, welchen Durchmesser dein Objektiv hat – es gibt verschiedene!
Fazit
Obwohl heute viel mit der Bildbearbeitung und KI erreicht werden kann, sind Fotofilter nach wie vor unverzichtbare Werkzeuge, um die kreativen und technischen Möglichkeiten bereits direkt beim Fotografieren zu erweitern. Sie helfen uns, Licht und Farben zu kontrollieren, Reflexionen zu reduzieren und einzigartige Effekte zu erzielen. UV-Filter bieten Schutz für die Linse, während Polarisationsfilter besonders in der Landschaftsfotografie für satte Farben und klare Kontraste sorgen. ND-Filter, egal ob fest oder variabel, ermöglichen Langzeitbelichtungen, die beispielsweise fließendes Wasser beeindruckend zur Geltung bringen. Verlaufsfilter helfen, starke Kontraste zwischen Himmel und Landschaft auszugleichen, und Makrofilter eröffnen uns die faszinierende Welt der Nahaufnahmen.
Auf unseren Fotoreisen haben Sie die Gelegenheit, die unterschiedlichen Filter in der Praxis zu testen und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu erkunden. So vertiefen Sie Ihr Wissen und entwickeln Ihren eigenen fotografischen Stil weiter.
Die nächste Fotoreise findet sicher bald statt: melden Sie sich am besten gleich an. Wir freuen uns auf Sie!